Yin Yang

Das bei uns bekannteste Denkmodell ist das Prinzip von Yin Yang. Das chinesische Schriftzeichen für Yin und Yang bedeutet wörtlich schattige bzw. sonnige Seite eines Berges. Yin und Yang stehen für zwei entgegengesetzte polare Kräfte, die sich gegenseitig einschliessen und in einer dynamischen Wechselbeziehung stehen. Ohne Yin kann es kein Yang geben und umgekehrt. Beide sind ineinander enthalten, beide kontrollieren und generieren sich. Aus diesen Grundsätzen folgen weitere asiatische Denkmodelle wie die Acht Leitkriterien oder das bei uns bekannte I Ging.

Hier noch einige Beispiele für Yin und Yang: Mond und Sonne, Kälte und Hitze, Frau und Mann, leer und voll, passiv und aktiv, Stillstand und Bewegung…

Wer da sagt schön, schafft zugleich unschön
Wer da sagt gut, schafft zugleich ungut
Sein bedingt Nichtsein
Schwer ergänzt leicht
Lang bemisst kurz
Hoch erzeugt niedrig
Laut bestimmt leise
Jetzt folgt Einst
Der Weise handelt ohne Tun, lehrt ohne Worte
Dinge entstehen und vergehen
Er erzeugt ohne zu besitzen
Er handelt ohne zu erwarten
Er vollendet ohne zu verweilen
Indem er sein Werk vergisst, bleibt es unvergessen

— Laozi, Daodejing